Für unsere Schülerinnen und Schüler waren die letzten Wochen etwas turbulent. Angehäuft von Arbeitsaufträgen war es oft schwer, den Alltag sportlich zu gestalten. Unser Bundesliga Kapitän und Turnlehrer, Thomas Haider, beantwortete uns mit seinem Stadlauer Kollegen Sebastian Kallinger einige Fragen zum Sportunterricht an Schulen.
Benni: Wie hast du, als die Schule geschlossen wurde, deine Inhalte als Turnlehrer deinen Schülern mitgeteilt, bzw. wie hat sich der Turnunterricht in den letzten zwei Monaten bei dir gestaltet?
Thomas: Wir benutzen in unserer Schule eine einheitliche E-Learning Plattform. Auf dieser habe ich Inhalte hochgeladen und meinen Schülern somit zugänglich gemacht. Weiters haben wir auch noch Konferenzen per Chat oder Video veranstaltet bei denen ich ihnen Tipps zur Bewegung zu Hause gegeben habe. Jedoch gestaltet sich der Turnunterricht in den letzten zwei Monaten bei mir nur auf freiwilliger Basis. Ich biete den Schülern Bewegungsmöglichkeiten an, die sie zu Hause machen oder auch nicht. Ich bekomme jedoch auch Feedback von einigen per Mail, in denen sie mir Rückmeldungen über ihre häusliche Bewegung geben.
Benni: Glaubst du, dass sich deine Schüler in Zeiten von Corona, mehr dem Sport gewidmet haben, sei es Übungen Zuhause im Wohnzimmer oder Laufen und Radfahren im Freien
Thomas: Ich habe den Eindruck, diejenigen die vorher Sport gemacht haben, machen in diesen Zeiten auch Sport und die anderen eher weniger. Es ist meiner Meinung auch eine Frage der Möglichkeiten. Ein Schüler hat mir ein paar Fotos von seinem selbstgebauten Gym im Garten geschickt, jedoch war dieser Schüler auch schon vor Corona ein sehr engagierter Sportler. Wenn jemand diese Möglichkeiten nicht hat oder wie du sagst auch keine Zeit unter der Woche hat, dann gestaltet sich die Sportausübung sicherlich schwierig
Benni: Die Anweisungen der Regierung besagen, dass es dieses Jahr keinen Turnunterricht mehr geben soll, bzw. nur mehr im Freien. Was sagst du dazu? Gäbe es nicht genügend Möglichkeiten eine Klasse im freien sportlich zu unterrichten?
Thomas: Ich kann mir schon vorstellen, dass es Möglich ist eine Klasse im draußen zu unterrichten. Zu dem bin ich mit meinen Schülern schon immer sehr gerne hinausgegangen und habe den Eindruck, dass die Schüler auch sehr viel Freude an der Bewegung im Freien haben.
Benni: Was ist deine Meinung als Lehrer, über das Ausfallen der Schularbeiten? Macht es überhaupt noch Sinn, dieses Jahr den Schulbetrieb wieder zu starten, wenn es so gut wie unmöglich ist, sitzen zu bleiben?
Thomas: Ich glaube, dies wird sich erst herausstellen. Ob und in welchem Ausmaß der Stoff, der von den Schülerinnen und Schülern in der Heimlehre erarbeitet werden musste, gefestigt ist und ob der Start des Schulbetriebes Sinnvoll ist, kann ich aus heutiger Sicht noch nicht sagen.
Nach einem Telefonat mit Sebastian konnten weitere Fragen beantwortet werden. Unter anderem haben wir uns gefragt, wie die gestellten Arbeitsaufträge kontrolliert werden können. Sebastian verlangte unter anderem von seinen Schülern Laufrouten via „Runtastic“. Eine weitere Aufgabe war es, Liegestütz oder Burpees in einer gewissen Zeit zu absolvieren. Um dies zu kontrollieren ließ er sich ein Video oder die geschaffte Anzahl schicken.
Beide investierten viel Zeit um ihren Schülern Kraft- und Koordinationszirkel zusammenzustellen und ihnen zur Verfügung zu stellen. Sie waren sehr froh, dass der Großteil diese in Anspruch genommen hat und konnten sich über positives Feedback freuen.
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