Training in den Bergen
- Benedikt Safer
- 19. Aug.
- 6 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 22. Aug.
Tag 1
Ein gelungener Start voller Teamgeist, Technik und Abenteuer
Pünktlich um 8:55 Uhr machten sich die Galaxy Judo Tigers Nord und WAT Stadlau gemeinsam vom Wiener Hauptbahnhof auf den Weg nach Salzburg. Von dort ging es mit einem gecharterten Bus weiter in Richtung St. Johann im Pongau. Schon während der Busfahrt kam Stimmung auf. Manche Judoka nutzten die Gelegenheit für spontane Gesangseinlagen, was auf mögliche Zweitkarrieren im Showbusiness schließen ließ ;-)
Nach der Zimmereinteilung und einer kurzen Mittagspause mit selbst mitgebrachter Jause stand die erste große Team-Challenge am Programm. In mehreren Stationen mussten die Kinder ihre Teammitglieder über ein Rätsel finden, beim Wassertransport Geschick beweisen und beim anschließenden Kraftzirkel mit Fitnessübungen ordentlich schwitzen. Zum Abschluss war noch volle Konzentration gefragt: das fehlerfreie Aufsagen der ersten 30 Nachkommastellen von Pi.
Nach dieser gelungenen Einstimmung folgte eine wohlverdiente Pause am nahegelegenen Badesee. Mit traumhafter Bergkulisse im Hintergrund wurde geschwommen, Volleyball und Fußball gespielt oder einfach die Sonne genossen.
Um 17 Uhr startete schließlich die erste offizielle Judo-Einheit des Trainingslagers. Nach abwechslungsreichen Aufwärmspielen und vielen Judorollen, lag der Technikschwerpunkt des Tages auf Okuri-Ashi-Barai, einer wichtigen Fußtechnik. Danach folgten intensive Randori-Durchgänge, bei denen alle Judoka ihr technisches Können und ihren Kampfgeist zeigen konnten.
Für die älteren Teilnehmer war der Tag damit aber noch nicht vorbei: Eine zusätzliche Nachbelastungseinheit brachte die Muskeln noch einmal zum Brennen. In einem Tabata-Training standen 16 Durchgänge à 20 Sekunden pro Übung auf dem Programm. Hier wurde wirklich alles aus den Judoka herausgeholt.
Nach dem Abendessen folgte noch eine kreative Challenge: Jede Gruppe erfand ihren eigenen Namen, gestaltete ein Plakat und sammelte Schlagwörter, die ihre besonderen Eigenschaften widerspiegeln. Aus diesen Schlagworten wurden mithilfe künstlicher Intelligenz individuelle Gruppensongs generiert, die in den kommenden Tagen als musikalische Begleiter und Hymnen dienen werden.
Um 21:30 Uhr war schließlich Nachtruhe angesagt. Nach einem abwechslungsreichen, intensiven und erfolgreichen ersten Tag fielen die meisten müde, aber zufrieden ins Bett.
Tag 2
Technik, Natur und jede Menge Teamgeist
Der zweite Tag des Trainingslagers begann früh am Morgen mit den Vorbereitungen auf die Gürtelprüfungen. Sowohl in praktischen als auch in theoretischen Einheiten konnten sich die Judoka gezielt auf die kommenden Prüfungen einstellen.
Um 8.15 Uhr stand dann Morgensport auf dem Programm. Während die Jüngeren Aufwärmübungen absolvierten, stellten sich die Älteren dem Shuttle Run, auch bekannt als Beep-Test. Um 8.35 Uhr wurde gewechselt. Die Kleinen zeigten beim Shuttle Run ihr Können, während die Großen eine lockere Laufeinheit absolvierten.
Nach dem Frühstück wartete die nächste Herausforderung. In der Challenge „Giants“ mussten die Teams jeweils eine Person nominieren, ohne im Vorhinein zu wissen, welche Übung diese absolvieren wird. Die Aufgaben wurden auf Zeit durchgeführt und die Ergebnisse anschließend verglichen. Am Beachvolleyballplatz folgte zusätzlich eine kleine, nicht gewertete Übung, bei der der Standweitsprung getestet wurde.
Um 12.00 Uhr begann die nächste Judo-Einheit. Der Schwerpunkt lag auf Beinübungen zur Verbesserung der Koordination sowie auf dem wichtigen Übergang vom Stand in den Boden. Die Techniken wurden intensiv geübt und in Partnerarbeit gefestigt.
Vor dem Mittagessen um 14.00 Uhr absolvierten die älteren Judoka noch eine Nachbelastung. Dabei standen fünf verschiedene Übungen jeweils eine Minute lang auf dem Plan, insgesamt drei Sets. Mit 15 Minuten reiner Belastungszeit war dies ein forderndes Programm, das allen einiges abverlangte.
Anschließend ging es um 14.30 Uhr, für eine Wanderung durch die berühmte Liechtensteinklamm, hinaus in die Natur. Mit bis zu 300 Meter hohen Felswänden, tosenden Wasserfällen und spektakulären Ausblicken zählt sie zu den beeindruckendsten Klammen der Alpen. Die geschwungene Wendeltreppe mitten in der Schlucht war ein besonderes Highlight.
Um 17.30 Uhr folgte die nächste sportliche Aufgabe. Bei einer Schwimm-Challenge mussten die Teams vorab einschätzen, wie lange sie für eine bestimmte Strecke im Wasser benötigen würden und diese Einschätzung dann möglichst genau erfüllen.
Am Abend wartete ein geselliges Programm. Ab 19.00 Uhr gab es ein gemeinsames Grillabendessen, bei dem sich alle stärken und entspannen konnten und um 20.00 Uhr wurde dann ein Film gezeigt: „Mr. Bean macht Urlaub“ sorgte für viele Lacher und gute Stimmung.
Um 21.30 Uhr hieß es wieder Nachtruhe. Ein langer, ereignisreicher und abwechslungsreicher Tag ging zu Ende, geprägt von sportlichen Leistungen, spannenden Erlebnissen und viel Gemeinschaft.
Tag 3
Technik, Kreativität und volle Einsatzbereitschaft
Der dritte Tag begann um 7.30 Uhr erneut mit den Vorbereitungen auf die Gürtelprüfungen. In kleinen Gruppen trainierten die Judoka sowohl theoretische Inhalte als auch praktische Anwendungen.
Um 8.15 Uhr gab es wieder Morgensport. Die Größeren absolvierten ein Zirkeltraining mit neun Stationen, darunter auch zwei Testmessungen, während die Kleineren eine Laufeinheit machten.
Nach dem Frühstück ging es um 10.00 Uhr weiter mit der ersten Challenge des Tages. Im „Biathlon“ mussten sich die Teams ein Memory-Spiel über eine Distanz merken und sich gleichzeitig an einer Wurfstation beweisen. Teamgeist, Konzentration und Treffsicherheit waren gefragt.
Danach folgte eine Phase der freien Beschäftigung, in der sich die Gruppen bereits Gedanken über ihre bevorstehende Kreativ-Challenge machen konnten. Aufgabe war es, den selbst generierten AI-Song vom ersten Tag in eine Theater- oder Tanzdarbietung einzubetten.
Zu Mittag gab es wieder eine Judo-Einheit. Nach Aufwärmübungen folgten schrittweises Einüben verschiedener Griffe, Würfe und Übergänge in den Boden. Von anfänglichem Techniktraining über mehrere Übungsstufen steigerte sich die Intensität bis hin zu realitätsnahen Kampfsituationen. Vor dem Mittagessen um 14.00 Uhr absolvierten die Judoka noch eine kurze Nachbelastung mit lockerem Laufen und Reflexübungen.
Der Nachmittag startete entspannt. Die Teamleiter gingen einkaufen und konnten ihren Teammitgliedern kleine Wünsche erfüllen. Um 15.30 Uhr erhielten die Gruppen nochmals Zeit, sich intensiv auf die Kreativ-Challenge mit dem AI-Song vorzubereiten.
Danach folgte die nächste Judo-Einheit. Hauptfokus war die Technik Okuri-Ashi-Barai aus der Seitwärtsbewegung. Diese wurde intensiv geübt und durch zahlreiche Randori-Standkämpfe vertieft. Im Anschluss wartete noch eine besonders harte Nachbelastung in Form eines anspruchsvollen Zirkeltrainings.
Der Tag wurde mit einer letzten Challenge beendet: mit dem traditionellen Tischtennisturnier.
Tag 4
Kreativität, Technik und Abenteuer im Regen
Für die Judoka, die morgen zur Gürtelprüfung antreten, stand in der Früh noch einmal intensives Training auf dem Plan, um den letzten Feinschliff in Theorie und Praxis mitzunehmen. Die Braungurte nutzten währenddessen die Zeit für Kata-Übungen als Vorbereitung auf die Dan-Prüfung.
Beim Morgensport kamen diesmal alle gemeinsam zusammen. Zunächst sorgte ein großes Schere-Stein-Papier-Spiel für viel Bewegung und Stimmung. Anschließend folgte eine Yoga-Einheit, die Körper und Geist gleichermaßen forderte.
Nach dem Frühstück hatten die Gruppen noch kurz Zeit, ihre kreativen Aufführungen zu proben, bevor es ernst wurde. Jede Gruppe präsentierte ihren selbst erarbeiteten Beitrag zum AI-generierten Team-Song. Mit Theater, Tanz und jeder Menge Fantasie wurden die Songs in Szene gesetzt und als eigene Challenge bewertet.
Um 12 Uhr begann das erste Judo-Training des Tages. Der Schwerpunkt lag auf Okuri-Ashi-Barai aus der Randori-Bewegung. Außerdem stand Ippon Change im Boden auf dem Programm. Dabei bildeten immer ein größerer und ein kleinerer Kämpfer ein Team und sammelten gemeinsam Punkte. Am Ende wurde ausgewertet, welches Team die meisten Ippons geschafft hatte.
Am Nachmittag wartete ein ganz besonderes Erlebnis. Die traditionelle Schatzsuche führte die Judokas quer über das Gelände. Richtige Antworten mussten gefunden und Fotos nachgestellt werden, die schließlich zum Schatz führten. Und obwohl strömender Regen einsetzte, ließen sich die Judoka nicht aufhalten. Im Gegenteil: Der Regen machte die Schatzsuche zu einem unvergesslichen Abenteuer.
Um 17 Uhr folgte die letzte Challenge des Tages. Beim traditionellen Judo-Turnier traten die Teams gegeneinander an und zeigten noch einmal ihr Können auf der Matte.
Das geplante Lagerfeuer musste aufgrund des Regens leider abgesagt werden, doch es gab ein abwechslungsreiches Alternativprogramm. Die Kinder konnten zwischen drei Aktivitäten wählen: Ein Besuch in der Trampolinhalle, Gesellschaftsspiele oder ein gemeinsamer Filmabend. Gezeigt wurde der Animationsfilm „Pets United“.
Tag 5
Gürtelprüfungen, letzte Trainingseinheiten und ein erfolgreicher Abschluss
Der fünfte und letzte Tag begann bereits um 7.30 Uhr mit den Gürtelprüfungen. Zahlreiche Judoka traten an, von Weißgurten bis hin zu Blau-Braun-Gurten. Während die Prüfungen liefen, vervollständigten die anderen Teilnehmer ihr Wettkampfprofil. Die jüngeren Kinder kamen ab 8.15 Uhr dazu und absolvierten gemeinsam mit diesen den Morgensport.
Nach dem Frühstück, das für die Prüflinge etwas später stattfand, folgte die Ausgabe der neuen Gürtel. Mit Stolz durften alle Teilnehmer ihre Auszeichnung entgegennehmen, denn alle, die angetreten waren, haben ihre Prüfung erfolgreich bestanden.
Im Anschluss absolvierten die Judoka einen letzten Trainingszirkel. Dabei standen zwei Testmessungen auf dem Plan: die maximale Anzahl von Burpees sowie die Höhe beim Hochsprung. Es war ein fordernder, aber motivierender Abschluss, bei dem jeder noch einmal sein Bestes gab. Danach packten alle gemeinsam mit an und räumten die riesige Mattenlandschaft ab.
Vor dem Abschied fand noch die Siegerehrung der Gruppenchallenges statt. Die Ergebnisse der verschiedenen Wettbewerbe der vergangenen Tage wurden geehrt und alle Gruppen konnten auf ihre Leistungen stolz sein. Die „Judobiester“ gewannen vor den „Pinguinen von Judogaskar“ und den „Food-Fighters“.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen hieß es schließlich Abschied nehmen. Mit dem Bus ging es zurück nach Salzburg und von dort weiter mit dem Zug nach Wien. Damit endete das äußerst erfolgreiche Trainingslager 2025 in St. Johann im Pongau.
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